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Feminine Silhouetten in farbenfroher Aquarelltechnik – Illustratorin Ekaterina Koroleva erzählt uns im Interview von Ihrem Alltag und Ihren Inspirationen
Ich habe Ekaterina sicher schon vor 10 Jahren durch einen gemeinsamen Freund in Berlin kennen gelernt. Begeistert und inspiriert von Ihrer Arbeit, war mir klar, dass ich unbedingt mal mit Ihr zusammen arbeiten möchte. So kam es dann, dass ich sie vor einigen Jahren ansprach, ob wir nicht ein Projekt zusammen starten wollen. Das hat dann zwar noch einige Zeit gedauert, aber 2018 haben wir dann schließlich gemeinsam einen Print und eine kleine Seidenkollektion entwickelt, die auch nicht die letzte bleiben soll. Es macht unglaublich viel Spaß mit Ekaterina zu arbeiten und nicht selten kommt es vor, dass wir dabei Tränen lachen. Deshalb möchte ich Sie euch im folgenden Interview etwas genauer vorstellen.
Foto: Thomas Neukum
Liebe Ekaterina, wann hast Du mit dem Zeichnen und Malen angefangen und wie bist Du dann schließlich Illustratorin geworden?
Ich habe, wie alle von uns, bereits als kleines Lebewesen angefangen Stifte zu benutzen und dann entdeckt, dass man sie nicht nur essen, sondern mit ihnen auch zeichnen kann.
Meine Mutter war Kunstlehrerin an der Botschaftsschule in Berlin und ich hatte dementsprechend immer Zugang zu Zeichenmaterial. Zu Hause genoss ich stets Unterstützung und Förderung, bis ich dann mit 10 Jahren professionellen Zeichenunterricht erhielt. Unter anderem lernte ich bei russischen Malern Aquarell und belegte Kurse, in denen ich verschiedene Drucktechniken kennenlernte, bis hin zu Acryl- und Ölmalerei.
Ich habe einen Abschluss in Kommunikationsdesign, konnte mich aber nach einem Auslandsaufenthalt in Rom und einem Praktikum in einer Grafikdesign Agentur davon überzeugen, dass es mich zur Illustration zieht und ich eine kreativere, freiere Arbeitsweise bevorzuge. Darum bewege ich mich in meiner Arbeit auch gerne zwischen analog und digital und gehe mit beiden Medien spielerisch um.
Wie darf man sich denn den Alltag einer Illustratorin vorstellen?
Ich erliege gerne meiner morgendlichen Disziplin und bin meistens schon um 8 Uhr am Arbeitsplatz, um den bürokratischen Teil meiner Arbeit zu erledigen. Es ist alles nicht so romantisch wie man es sich vorstellt, denn man unterschätzt die Zeit, die für Kundenkommunikation, Rechnungen oder Angebote schreiben, Recherche, Onlineshop-Pflege und allgemeine Organisation draufgeht. Ohne Kaffee passiert das alles nur halb so schnell.
An ruhigen Tagen habe ich diesen Teil innerhalb von 2 Stunden erledigt und widme mich meinen persönlichen und freien Projekten. In dem Fall spielt die Zeit keine Rolle und ich kann mich dem kreativen Workflow hingeben. Das sind diese Momente, in denen ich dankbar bin, dass ich einen Beruf ausüben kann, der so abwechslungsreich ist und so viel Raum für Neues hergibt.
Foto: Beatrice Grundheber
Was war bisher Dein größtes Projekt und welches hat Dich am meisten herausgefordert?
Ich hatte große Freude an dem Projekt #onthedraw. Sieben Künstler, unter anderem Malika Favre, Steve Simpson und Paula Bonet, wurden dabei von der spanischen Reiseagentur „Hello Canary Islands“ eingeladen eine der kanarischen Inseln mit einem lokalen Künstler zusammen eine Woche lang zu bereisen. Die Erfahrungen und Eindrücke sollten im Anschluss in Form von Skizzenbüchern und Plakaten eingefangen und präsentiert werden. Ich hatte das Glück Lanzarote entdecken zu dürfen und es war eine herausfordernde Mischung aus Beobachten, Dokumentieren, Zeichnen, Fotografieren, nicht zu vergessen ein bisschen Urlaub. Es sind aber nicht unbedingt die großen Projekte, die herausfordernd sind. Spannend sind neue Pfade und darum finde ich Kollaborationen immer interessanter, weil man mit anderen Kreativen in engem Austausch steht, neue Techniken und Materialien kennenlernt und daraus großartige Synergien und Ergebnisse entstehen.
Was macht Dir an Deiner Arbeit am meisten Spaß?
Es ist die Freiheit der künstlerischen Entfaltung. Während Auftragsarbeiten eher starr ablaufen und sehr durchgetaktet sind, kann man sich bei eigenen Projekten künstlerisch „die Hörner abstoßen“ und das Feld der Illustration bietet endlose Möglichkeiten, wenn man Lust dazu hat neue Pfade zu betreten.
Ist schon einmal etwas schiefgelaufen?
Ehrlich gesagt nichts Gravierendes. Es gibt Projekte, die nicht reibungsfrei ablaufen, aber man lernt an den Fehlern, um zukünftige Abenteuer zu vermeiden. Der Kunde kauft bei Illustration nicht die Katze im Sack. Es fängt an spannend zu werden, wenn sich der Kunde zu tief in meine gestalterische Arbeit einmischt. Wer kennt das nicht, der sich im Auftragsbereich bewegt. Aber auch da findet man geschmeidig den gemeinsamen Pfad wieder.
Woher nimmst Du Deine Inspiration? Hast Du ein Vorbild, oder Personen, die Dich motivieren?
Ich hole mir sehr viel Inspiration aus der Modefotografie und der klassischen Malerei. Die Pflanzen- und Insektenwelt ist ebenfalls eine wunderbare Quelle für Form- und Farbharmonien. Als gutes Training für das schnelle Erfassen von Formen und Komposition versuche ich selbst viel analog zu fotografieren und schule meine Augen. Mit analoger Technik funktioniert das sehr gut, weil man nicht unendlich Material zur Verfügung hat. Der Film ist nach 24 oder 36 Bildern zu Ende, somit muss man schnelle Entscheidungen treffen.
Meine Lieblingskünstler aus der Malerei sind Egon Schiele, Natalja S. Gontscharowa, Hilma af Klint und Aubrey Beardsley. Ich finde ihre Arbeiten spannend, da sie sowohl einen malerischen als auch sehr grafischen Charakter besitzen.
Von den Fotografen inspiriert mich zum Beispiel Irving Penn und die analoge Schwarz-Weiß Fotografie aus der Zeit zwischen 1920 – 1970.
Was würdest Du gerne mal realisieren?
Ich würde gerne ein Schaufenster gestalten oder ein großes Wandbild in einem schönen Innenraum. Ein weiterer Traum ist die Realisierung einer kleinen Stoffmusterkollektion, Pattern Design ist definitiv eine Richtung, in die es mich zieht und die nicht ausreichend erkundet wurde.
Vielen Dank für das interessante Interview liebe Ekaterina!
Hier gelangt ihr zu unserem gemeinsamen Kooperations-Projekt „Lovebirds“ und unseren Kollektionsteilen aus bedruckter Seide mit einem eigens dafür kreierten Print von Ekaterina Koroleva.
Unter www.ekaterina-koroleva.de/ könnt ihr euch einen Überblick über Ekaterinas Arbeiten verschaffen und auf www.etsy.com/de/shop/EkaterinaKoroleva gibt es viele Ihrer wunderschönen Arbeiten auch käuflich zu erwerben.